Eltern können ebenso toxisch mit ihren Kindern umgehen, wie man es eigentlich eher in einer Partnerschaft vermutet.
Das Fatale:
Sie prägen ihre Kinder durch ihr manipulatives Verhalten nachhaltig. Das hat zwangsläufig Auswirkungen auf das Kind als Erwachsener.
Das Kind lernt, es kann seinen Gefühlen nicht trauen, da Geschichten und Wahrnehmungen verdreht werden, neu interpretiert werden. Das Kind denkt über sich, nicht gut genug zu sein, undankbar.
Die Eltern haben ja recht, zu bestrafen. Diese Manipulation kann soweit gehen, das das Kind denkt, es sei verrückt. Es hat es verdient, bestraft zu werden.
So wird häufig die Geschichte vom „unmöglichen Kind“ konstruiert. Besonders schlimm, wenn dem Kind erzählt wird, auch andere Bezugspersonen (Vater, Tanten, Oma, Kindergärtner) sehen das genauso.
Das hätte man ihr / ihm erzählt.
Ein guter Gaslighter kann z.B. den anderen Elternteil sehr gut instrumentalisieren und gezielt einsetzen. Das Kind ist allein gegen die Einheit Eltern. Oder allein, weil sich der andere Elternteil aus der Verantwortung stiehlt.
Dadurch verstärkt sich die Unsicherheit.
Ein Kind kann noch nicht reflektieren und so bekommt es Angst vor dem nächsten Treffen mit anderen oder den Gang in den Kindergarten, in die Schule. Es fühlt, dass es nicht in Ordnung ist, etwas mit ihm nicht stimmt.
Was ist Gaslighting?
Gaslighting in der Erziehung bezieht sich auf manipulative Verhaltensweisen, bei denen Eltern oder Erziehungsberechtigte das Selbstwertgefühl und die Realitätswahrnehmung ihres Kindes untergraben.
Dies geschieht durch kontinuierliche Verleugnung oder Umdeutung von Erfahrungen des Kindes, um dessen Selbstvertrauen zu schwächen.
Eltern könnten zum Beispiel die Gefühle oder Wahrnehmungen ihres Kindes negieren, es beschuldigen, übertreiben oder die Schuld auf das Kind verlagern.
Dies kann langfristige Auswirkungen auf die psychische Gesundheit des Kindes haben, indem es Selbstzweifel und Unsicherheiten entwickelt.
Beispiele
Leugnen von Gefühlen:
Elternteil: "Du bist nicht traurig. Du übertreibst mal wieder. Es war nur ein kleiner Vorfall, du solltest nicht so empfindlich sein."
Das Kind wird in seinen Gefühlen negiert und beginnt, an seiner eigenen Wahrnehmung zu zweifeln.
Umdeuten von Erfahrungen:
Elternteil: "Ich habe dir nie gesagt, dass du das darfst. Du erfindest Dinge. Du machst mir das Leben schwer."
Das Kind wird beschuldigt, Dinge zu erfinden oder falsch zu interpretieren, was zu Verwirrung und Selbstzweifel führt.
Verschieben von Verantwortung:
Elternteil: "Du hast mich verärgert. Wenn du nicht so handeln würdest, müsste ich nicht so reagieren."
Das Kind wird für die emotionalen Reaktionen des Elternteils verantwortlich gemacht, was dazu führen kann, dass es sich schuldig fühlt und seine eigenen Bedürfnisse unterdrückt.
Spätfolgen narzisstischer Eltern
Ein Kind hat sein Selbstwert noch nicht ausgebildet. Eigentlich sind Kinder abhängig von Eltern, die ihnen Urvertrauen und bedingungslose Liebe schenken und vermitteln. Bleibt dies aus, hat es fatale Folgen für die Entwicklung dieses Menschen, vor allem im zwischenmenschlichen Bereich.
Das Opfer kann nicht mehr einschätzen, ob etwas falsch oder richtig ist.
Als Erwachsener bleibt die Unsicherheit anderen gegenüber. Meinen die es ernst? Wollen die mit mir überhaupt was zu tun haben? Diese Fragen sind ständige Begleiter .
Daraus resultieren nicht selten Panikattacken, Angststörungen, Depressionen, körperliche Symptome, Verfolgungswahn, Katastrophendenken.
Die falschen Geschichten werden weiter und weiter verbreitet. Das Kind glaubt es. Es lernt, es kann seinen Gefühlen, Erinnerungen nicht trauen. Es ist falsch. Diese Überzeugung ist nun geprägt.
Unmöglich, soziale Beziehungen einzugehen.
weiter Beispiele
Dinge, die kaputt gehen, werden dem Kind in die Schuhe geschoben. Das Elternteil behauptet sogar, es gesehen zu haben.
Gespräche / Abmachungen hätten nie stattgefunden. Das Kind würde sich so etwas nur einbilden.
Gibt dem Kind die Schuld am Scheitern der Ehe.
Erzählen dem Kind, dass das Kind keine Freunde hat, niemand etwas mit ihm zu tun haben will.
Gegenüber anderen spielt der Gaslighter das nette und sorgende Elternteil.
Redet dem Kind ein, für etwas nicht qualifiziert, gut genug zu sein.
Typische Sätze
=> du warst immer schwierig
=> ich konnte dir nie trauen (dich mit deinen Geschwistern allein zu lassen)
=> du hast immer alles so übertrieben
=> wegen dir haben wir immer gestritten
=> du übertreibst wieder maßlos
=> du bist doch nicht ganz richtig im Kopf
=> jetzt bin ich wieder schuld?
=> Die anderen werden auch schon merken, dass du nicht richtig tickst.
=> immer wenn wir es schön haben, machst du es kaputt
Was es so schwer macht
Kinder vertrauen ihren Eltern. Sie sind loyal.
Daher braucht es lange, oft Jahrzehnte, bis das Opfer den psychischen Missbrauch durch die narzisstische Mutter / den narzisstischen Vater erkennt.
Bis dahin, glaubt das Opfer ja, mit ihm stimmt was nicht.
Um es zu erkennen, braucht man oft eine dritte Person, die neutral ist und den Finger in die Wunde legen kann.
Ein Gespräch kann nur scheitern. Der Gaslighter wird nicht von seinem Weg abweichen. Er macht das, was er immer macht:
demütigen, Wahrheiten verdrehen, Schuldzuweisungen
Es geht im ersten Schritt darum, Selbstwert aufzubauen.
So selbstsicher zu sein, dass andere einem nicht einreden können, man wäre zu dies oder das.
Wieder seiner eigenen Wahrnehmung, inneren Stimme zu vertrauen.
Eine Trennung, ein Kontaktabbruch vom Gaslighter ist meist unausweichlich.
Finde die Heilung zu deinem Kindheitstrauma!
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Bine (Freitag, 10 Februar 2023 17:20)
Gaslighter sind so schwierig weil sie meist toxisch narzistisch sind
Bine (Freitag, 10 Februar 2023 17:21)
Ich habe das Gefühl die Welt ist damit voll