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Wie bleibt man ängstlich?

Vielen ist gar nicht bewusst, dass sie eine Angststörung haben. Oft erklärt man sich die Angst mit Schüchternheit oder das Umfeld erhöht den Druck mit Unverständnis. „Stell Dich nicht so an. Da ist doch nichts dabei“


Aber es muss nicht sein, dass man Angst hat vor Verletzungen, geschlossenen Räumen, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen, Begegnung von Bekannten in der Öffentlichkeit, sich an Orten / Situationen, aus denen man nicht flüchten kann oder Hilfe erreichbar wäre. Aber auch die ständige Besorgnis ganz normaler (auch realistischer) Lebensbereiche: Beruf, Partnerschaft, Freundeskreis, Zukunft, Finanzen, Existenz,….


Als erstes sollte man sich seiner Angst bewusst sein und bewusst werden, dass es gar nicht so schlimm ist oder sogar gar nicht existiert (z. B. Angst zu sterben, obwohl man gesund ist). Aber das ist meist schon sehr schwierig.

Gerade am Anfang. Da hat man noch nicht die Diagnose Angststörung und sucht somit weiter nach Lösungen und hält damit ganz automatisch die Angst aufrecht.


Eine große Rolle für die Anfälligkeit von Ängsten spielt die Kindheit.

Wie wurde ich erzogen? Wie war meine Kindheit? Wie waren meine Eltern zu mir? Wie sind andere Bezugspersonen mit mir umgegangen?

Waren meine Eltern selber ängstlich? Habe ich schon früh gelernt, wie man Probleme löst?

Wie stehe ich zu mir selbst?
Das alles prägt uns bereits in einer Zeit, an die wir uns gar nicht mehr erinnern. Bewusst nicht, in Hypnose geht das.

Es gibt unterschiedliche Auslöser. Manchmal Kombinationen aus verschiedenen Formen. Stress senkt das zudem Sicherheitsgefühl. Traumatische Erlebnisse können Ängste wieder in Erinnerung bringen.

Manchmal, ohne dass wir wissen, warum.


Das Dilemma ist jetzt eigentlich die Aufrechterhaltung der Angst. Da mag es Menschen geben, die sehen in ihrer Angst durchaus einen Vorteil: Aufmerksamkeit vom Partner, nicht arbeiten zu müssen,…


Aber die meisten behalten Ihre Angst, ohne es zu wisse und zu wollen.

Die Situationen, Auslöser werden ganz einfach vermieden und machen es nur noch schlimmer.


Das negative Denkmuster bleibt bestehen:
„Ich muss ….“ „Man muss …“ „Ich darf nicht…“
„Entweder ich bin perfekt oder habe versagt“ (Schwarz-Weiß-Denken)
„Jetzt ist es vorbei“ „Ich kann nichts tun“ (Katastrophisieren)
„Die gucken alle, ob ich mich verschlucke“ (willkürliche Schlussfolgerungen ohne Beweise)
„Ich muss immer funktionieren“ (Übergeneralisieren: immer, nie, alle, jedesmal, sowieso….. die negativen Erfahrungen sind gewichtiger)
Personalisieren (alles auf sich beziehen)
„ich weiß, was die anderen über mich denken“ (Gedankenlesen)
„Ich spüre das ganz genau, deshalb ist es wahr“ (emotionale Beweisführung)

Man sieht schon, es gibt fast unendliche Möglichkeiten in seinem Angstdenken zu bleiben und die Angst aufrecht zu erhalten.
Viele von diesen Strategien laufen unbewusst in uns ab.

Sie sind vielleicht über Jahre gewachsen und so zur Gewohnheit, zur Routine geworden.
So bleibt man ängstlich.

 

Bis man sich klar wird, so kann es nicht weitergehen. Das ist nicht normal. Das hängt mich vom Leben ab.
Aber es ist nie zu spät. Meine ältesten Klienten waren 82 Jahre.
Und glauben Sie mir, dieses Funkeln in den Augen ist in jedem Alter schön anzusehen!


Was kann man tun?
Man muss an die Ursache! Welche Annahmen von mir selbst spielen in mir eine Rolle?
„Ich bin "“ „Ich bin allein“ „Ich muss perfekt sein“ „Ich bin nicht gut genug“ usw.


Diese Ursachen auflösen, umschreiben, sich neu entdecken.


Parallel dazu sollte man sich die Situation und seine Gedanken dazu aus Adlerperspektive anschauen.
„Was könnte schlimmstenfalls passieren“

„Welche anderen Möglichkeiten habe ich noch“

„Ist das wirklich so oder denke ich nur so“


Stressreduktion. Und das am besten prophylaktisch. Lernen Sie „in ruhigen Zeiten“ sich zu entspannen. Das ist reine Übungssache. Deshalb trainieren sie, sich zu entspannen, bevor es wieder losgeht. Sie lesen ja auch kein Buch übers Laufen und starten dann einen Marathon.


Setzten Sie Ihre Erwartungshaltung herunter.

Sie können das Leben eh nicht kontrollieren. Das macht, was es will.


Gewichten Sie die positiven Dinge in Ihrem Leben. Wann habe Sie zum letzten Mal sich gefreut, dass Ihr Hund sich freut, wenn Sie nach Hause kommen. Nehmen Sie das noch wahr, wenn Ihnen jemand die Vorfahrt lässt? Schauen Sie auf die kleinen Dinge, sonst können Sie die Großen nicht sehen. Eine Gehaltserhöhung gibt es nun mal nicht jede Woche. Eine Umarmung schon.

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